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Tuesday, January 22, 2013

Universität eröffnet zurückzutreten eine Klage gegen Chavan

Der Fakultätsrat der Universität Düsseldorf hat entschieden: Gegen Bildungsministerin Annette Schavan wird ein Verfahren zum Entzug des Doktortitels eröffnet. Sie soll unsauber gearbeitet haben.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan droht der Verlust ihres Doktortitels. In der Plagiatsaffäre um die CDU-Politikerin leitet die Universität Düsseldorf ein offizielles Verfahren zur Aberkennung des akademischen Titels ein.

Das gab der Dekan der philosophischen Fakultät, Bruno Bleckmann, am Dienstagabend nach einer nichtöffentlichen Sitzung des Fakultätsrates bekannt.

Schavan wird vorgeworfen, in ihrer 1980 verfassten Dissertation Textpassagen unsauber übernommen und Quellen nicht klar gekennzeichnet zu haben. Sie selbst bestreitet die Vorwürfe.

Verfahren ist ergebnisoffen

Das Gremium folgte damit der Empfehlung der Promotionskommission, die als Vorinstanz die Arbeit geprüft hatte.

Der Fakultätsrat habe in geheimer Abstimmung mit 14 Ja-Stimmen und einer Enthaltung für die Einleitung des Hauptverfahrens gestimmt, sagte Bleckmann. "Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass das Verfahren ergebnisoffen ist." Für den 5. Februar sei eine weitere Sitzung des Fakultätsrats angesetzt. Dann werde über die Fortsetzung des Verfahrens beraten.

Die Plagiatsvorwürfe waren Ende April 2012 auf einer Internetplattform erhoben worden. Schavan werden fehlende Quellennachweise und die Vernachlässigung wissenschaftlicher Standards vorgeworfen.

Schavan will nicht zurücktreten

Nach Bekanntwerden der Vorwürfe nahm sich die Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität des Falls an. In einem Vorverfahren befasste sich zunächst der Promotionsausschuss damit. Er empfahl dem Fakultätsrat, ein offizielles Verfahren gegen die baden-württembergische Bundestagsabgeordnete einzuleiten.

Die Ministerin und enge Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einen Täuschungsversuch mehrmals zurückgewiesen. Sie will auch im Fall eines Aberkennungsverfahrens wieder für den Bundestag kandidieren.

Gröhe mahnt Universität zu Fairness

Unmittelbar vor der Entscheidung des Fakultätsrats hatte Schavan Rückendeckung von CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe erhalten. Er habe volles Vertrauen in Schavan "und ihre klare Aussage, dass die gegen sie erhobenen Vorwürfe nicht zutreffen", sagte Gröhe der "Welt".

Zugleich ermahnte er die Uni nachdrücklich, die Vorwürfe fair zu prüfen. Dabei müssten die von der Allianz der Wissenschaftsorganisationen zurecht angemahnten Kriterien uneingeschränkt angewendet werden.

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen als Zusammenschluss bedeutender Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen hatte unter anderem die Prüfung der Arbeit durch einen zweiten Gutachter aus der Erziehungswissenschaft gefordert.

Im März 2011 war Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zurückgetreten, nachdem er wegen einer Plagiatsaffäre um seine Dissertation den Doktortitel abgegeben hatte. Auch den FDP-Politikern Silvana Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis wurden wegen Abschreibens ihre Doktortitel aberkannt.

Mehr in Kürze.

frig/dapd/ks

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