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Wednesday, April 30, 2014

Am Ende zahlen die Kunden

Der neue Vorsitzende des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) Klaus Müller über die komplizierte Geschäftswelt, geprellte Internetnutzer und zu hohe Dispozinsen
Herr Müller, worüber haben Sie sich in Ihrem Leben als Verbraucher bisher am meisten geärgert?
Über ein vermeintlich kostenloses Angebot im Internet, bei dem mir jemand hinterher einen kostenpflichtigen Vertrag unterschieben wollte.
Und haben Sie sich wehren können?
Ja, ich schon. Aber ich kenne viele Leute, die in die Falle getappt sind, darunter viele Menschen mit hoher Internetaffinität, die plötzlich für Abos mit Kochrezepten aus dem Internet fünf Euro im Monat zahlen sollten.
Sie haben in den vergangenen Jahren mit der VZ Nordrhein-Westfalen die größte Verbraucherzentrale Deutschlands geleitet.

Was lernt man da über den deutschen Verbraucher?
Wir haben in Nordrhein-Westfalen rund eine Million Verbraucherkontakte im Jahr. Da lernt man so einiges. Zum Beispiel wie kompliziert die Verbraucherwelt geworden ist. Ich habe mit Verbrauchern gesprochen, die kannten sich hervorragend mit Telefontarifen aus, aber beim Strom blickten sie überhaupt nicht durch. Und man sieht auch, wie hart die Realität manchmal ist. Es gibt viele Leute, für die es wirklich ein Problem ist, wenn der Strom im Monat zehn Euro teurer wird.
Kommen die Leute immer erst dann, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist?
Ja, das trifft auf 80 Prozent der Fälle zu. Nur bei der privaten Altersvorsorge, beim Hauskauf oder der Gebäudesanierung, also langfristigen Investitionen ist das anders.
Die Bundesregierung will das Mietrecht verbessern und den Anlegerschutz erhöhen. Wenn die Regierung selbst der beste Verbraucherschützer ist, wer braucht dann noch Ihren Verband?
Na ja, wir machen ja noch eine Menge mehr. Denken Sie mal an die Klagen gegen Facebook, die wir gewonnen haben, oder an Lebensmittelklarheit.de. Außerdem überprüfen wir, was aus den wohl klingenden Gesetzesankündigungen geworden ist und ob die Gesetze in der Praxis etwas taugen.
Und: Tun sie das?
Das ist unterschiedlich. Nach der Einführung des Internetbuttons, der kostenpflichtige Onlinebestellungen markiert, sind die Beratungsfälle zu untergeschobenen Verträgen signifikant zurückgegangen. Aber beim Urheberrecht, wo Verbraucher massenhaft teure Abmahnungen wegen vermeintlich illegaler Downloads von Musik oder Filmen bekommen haben, hat sich überhaupt nichts verändert.
Ihr Vorgänger, Gerd Billen, ist heute Staatssekretär im Justiz- und Verbraucherministerium. Wie ist Ihr Draht zu ihm?
Wir kennen und schätzen uns. Aber er ist nicht der Mann des VZBV im Ministerium, seine Rolle hat sich geändert. Seine Fachkompetenz wird dem Ministerium aber sicherlich gut tun.
Zahlt sich der gute Draht auch finanziell für den VZBV aus?
Bisher nicht. Nach dem Haushaltsentwurf sollen wir 2014 genau dieselbe Summe bekommen wie 2013, also 9,4 Millionen Euro. Ich hoffe, dass sich das im parlamentarischen Verfahren noch ändert. Immerhin hat die große Koalition im Koalitionsvertrag zugesagt, dass die Förderung für uns erhöht werden soll und dass die Marktwächter eingeführt werden sollen.

 Die Marktwächter sind Verbraucherzentralen, die – etwa im Finanzbereich oder der digitalen Welt – überprüfen sollen, was dort im Argen liegt. Stirbt das Projekt, wenn die Haushaltsmittel nicht doch noch aufgestockt werden?
Zumindest kann es in diesem Jahr nicht starten, wenn es nicht noch im Haushalt bedacht wird. Das ist eine zusätzliche Aufgabe und die müsste zusätzlich finanziert werden.
Wie viel Geld bräuchten Sie?
Es gibt verschiedene Modelle. Wenn man alle Themen des Finanzmarkts abdecken möchte, wären es zehn bis zwölf Millionen Euro im Jahr. Wenn man mit einzelnen Sektoren startet, könnte es weniger sein. Aber dann müssen wir prüfen, ob es das Etikett Finanzmarktwächter noch verdient.
In welchen Bereichen müsste der Verbraucherschutz dringend verbessert werden?
Was bisher am wenigsten geregelt ist, ist die digitale Welt. Deshalb streiten wir ja etwa mit Facebook darüber, ob irisches oder deutsches Recht gilt. Im Finanzbereich haben wir die kuriose Situation, dass europäisches Recht teilweise besser ist als deutsches, Stichwort grauer Kapitalmarkt. Solche Produkte dürfen nach einer europäischen Richtlinie nicht aktiv an Verbraucher verkauft werden, Deutschland hat eine Ausnahme gemacht. Auch die hohen Dispozinsen, die Provisionen bei der Bank- und Versicherungsberatung und die Beratungsprotokolle muss man sich genauer ansehen. Und das dritte große Thema ist der Energiemarkt. Hier muss man genau verfolgen, was bei der EEG-Reform herauskommt. Bisher sind die Zeichen ja nicht sehr hoffnungsvoll. Und ich würde mich nicht wundern, wenn nach der Reform gleich die nächste käme. Die Politiker aller Parteien haben mir im Wahlkampf versprochen, dass die Verbraucher entlastet werden. Nun zahlen wieder die Privatleute und die kleinen Handwerker. Das ist wirklich ärgerlich.
Reizt Sie als Ex-Minister die Politik? Könnten Sie sich vorstellen, wie Gerd Billen später wieder ins Ministerium zu gehen?
Nein. Als Verbraucherschützer hat man ganz andere Freiheiten. Ich möchte diese Möglichkeiten, für Verbraucher einzutreten, nicht eintauschen

Behörden raten Internet Explorer nicht zu verwenden

Wegen eines Softwarefehlers bei Microsoft empfiehlt nun auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, den Browser Internet Explorer bis auf weiteres nicht zu benutzen. Die Sicherheitslücke war am Wochenende entdeckt worden. 

Nach dem Bekanntwerden einer Sicherheitslücke im Microsoft Internet Explorer raten Behörden zur Vorsicht. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfahl Nutzern am Dienstag, auf den Internet Explorer zu verzichten, bis die Lücke durch ein Update geschlossen sei. So lange sollten Anwender einen anderen Browser benutzen. Das US-Heimatschutzministerium und der Viren-Spezialist Symantec erteilten den gleichen Ratschlag.
Die am Wochenende entdeckte Sicherheitslücke betrifft den Internet Explorer ab Version 6. Die Schwachstelle bestehe aus einem fehlerhaft programmierten Zugriff auf den Speicher, teilte Hersteller Microsoft mit.

Über eine präparierte Website, die der Nutzer mit dem Internet Explorer ansteuert, könne sich ein Angreifer Zugang zum Rechner verschaffen, dort schadhaften Code installieren und möglicherweise sogar die Kontrolle über den Computer übernehmen.

Bislang konzentrieren sich die Angriffe auf aktuellere Versionen des Explorers

Die Lücke wird bereits ausgenutzt. Die Attacken konzentrieren sich laut dem Sicherheitsdienst FireEye, der die Schwachstelle entdeckte, vorerst auf die aktuelleren Versionen 9 bis 11 des Internet Explorers. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik geht jedoch davon aus, dass die Angriffe so angepasst werden können, dass auch ältere Versionen des Browsers zum Ziel werden.
Das US-Heimatschutzministerium empfahl Nutzern, die den Internet Explorer weiter nutzen wollen oder müssen, die Sicherheitsratschläge von Microsoft zu befolgen. Microsoft rät Nutzern unter anderem, die Sicherheitseinstellungen auf die höchste Stufe zu stellen. Nutzer sollten zudem vorsichtig sein beim Anklicken von Links in E-Mails, weil dies auf möglicherweise präparierte Websites leiten könnte.
Bereits im Februar war eine Schwachstelle beim Internet Explorer geschlossen worden. Nutzer des älteren Microsoft-Betriebssystem Windows XP werden bei der aktuellen Lücke allerdings keine Hilfe vom Hersteller mehr erhalten. Microsoft hatte die kostenlose Unterstützung für XP Anfang April eingestellt. Seither gibt es keinen offiziellen Schutz mehr für die mehr als 14 Jahre alte Software. dpa

Will the Internet and phone service in the EU to be cheaper...

Der Mobilfunkanbieter E-Plus hat vor einigen Wochen die Roaminggebühren bei einigen Tarifen abgeschafft. Jetzt zieht die Telekom nach. 

Für viele Urlauber und Geschäftsreisende wird Surfen und Telefonieren in der EU bald günstiger. Nachdem der Mobilfunkanbieter E-Plus vor einigen Wochen als erster die Gebühren für das sogenannte Roaming bei einigen Tarifen abschaffte, legte nun die Telekom nach. Alle Vertragskunden mit einem Pauschaltarif für Telefonieren, mobiles Surfen und den SMS-Versand könnten ab dem 1. Juli ihre Flatrate auch im EU-Ausland nutzen, teilte der Konzern am Montag mit. Dafür müssen sie monatlich einen Aufschlag von fünf Euro bei einer Laufzeit von einem Jahr zahlen. Vodafone plant ebenfalls nach Angaben eines Sprechers für seine Flatrate-Kunden Erleichterungen.


Roamingkosten entstehen immer dann, wenn Telefonate durch andere Mobilfunknetze geleitet werden.

EU-Kommissarin Neelie Kroes will einen einheitlichen Tarif einführen

Der EU-Kommission sind die Roaming-Gebühren seit vielen Jahren ein Dorn im Auge. Neelie Kroes, Kommissarin für die Digitale Agenda, möchte sie schnell abschaffen und einen EU-weiten Inlandstarif einführen. Dies sei ein wichtiger Schritt, um das Leben der EU-Bürger einfacher zu machen und weniger kostspielig, sagte Kroes, als die EU-Parlamentarier vor wenigen Wochen das Aus des Roamings am 15. Dezember 2015 beschlossen. Doch die Branchenriesen Telekom, Orange, Vodafone und Co tun sich schwer, aus diesem Giftbecher der EU zu trinken. Sie argumentieren, sie hätten für den Ausbau der Netze zu Hochgeschwindigkeitsautobahnen derzeit enorme Kosten und Investitionen zu schultern. So fehlten ihnen die Roaming-Einnahmen an einer wichtigen Baustelle. Der Europäische Branchenverband Etno taxiert die Einnahmeausfälle bis 2020 auf ein Volumen von 7 Milliarden Euro. Auch wenn die EU-Staaten dem Beschluss über das Ende des Roaming noch zustimmen müssen, gibt es kaum einen Weg zurück.

Brüssel hat die Zusatzkosten für Auslandstelefonate bereits gedrückt

Tatsächlich hat Brüssel schon in den vergangenen Jahren die umstrittenen Zusatzkosten im EU-Ausland schrittweise nach unten gedrückt. Derzeit liegt die Obergrenze für abgehende Telefonate von einem EU-Land ins andere bei 24 Cent, am 1. Juli sinkt sie auf 19 Cent, plus Mehrwertsteuer. Für ankommende Gespräche dürfen maximal 7 Cent und ab Jahresmitte nur noch 6 Cent kassiert werden. Auch die Preisobergrenzen für die beliebten Textnachrichten SMS sind streng vorgegeben. Sie werden netto von acht Cent auf sechs Cent abgesenkt. Und immer wichtiger: Das mobile Surfen im EU-Ausland wird ebenfalls deutlich günstiger. Die Tarife im Datenverkehr sind im freien Fall: Zum 1. Juli sinkt der Preis pro Megabyte netto um mehr als die Hälfte auf 20 Cent. dpa

Saturday, April 12, 2014

Studie: die Bedrohung durch Internet-Banden Mittelklasse ignoriert


Hacker, Datenklau, Spionage - vor allem kleine Firmen schützen sich dagegen nur unzureichend, warnen Wissenschaftler


Der deutsche Mittelstand ist nach einer Studie nur unzureichend auf Hackerangriffe, Datendiebstahl und andere Formen der Cyber-Kriminalität vorbereitet. Sicherheitsvorkehrungen seien oft lückenhaft oder überhaupt nicht vorhanden, wie eine Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC unter Mittelständlern zeigt. PwC legte die Zahlen am Samstag vor.
„Präventionsmaßnahmen werden von den mittelständischen Unternehmen zweifellos vernachlässigt“, erklärte PwC-Partner Derk Fischer. Viele Firmen unterschätzten die Risiken. Sie würden etliche Attacken gar nicht bemerken, weil die erforderlichen Kontrollverfahren fehlten. Rund jedes fünfte der 405 befragten Unternehmen habe keine umfassenden Maßnahmen zum Schutz ihrer Daten ausgearbeitet, erklärte PwC

Nur ein Drittel der Unternehmen hätten nach den Berichte über Internet-Spionage des amerikanischen Geheimdienstes NSA ihre eigene Sicherheitsstrategie hinterfragt. Rund jedes zweite Unternehmen plane höhere Investitionen in die Informationssicherheit. „Die Ergebnisse der Studie sind ernüchternd“, erklärten die Berater.

Die PwC-Experten raten den Betrieben, ihre Beschäftigten regelmäßig über potenzielle Datenrisiken und den Umgang mit Gefahrenquellen aufzuklären. „Auch das sicherste Netzwerk schützt nicht vor Datenverlust, wenn Mitarbeiter sensible Daten unverschlüsselt auf USB-Sticks abspeichern oder ihre Benutzerpasswörter nie ändern“, sagte Fischer.

Es herrscht kaum Waffengleichheit

Zudem verfüge ein Großteil der Mittelständler zwar über Vorgaben zur Informationssicherheit, diese folgten jedoch nur selten einem anerkannten Standard. Sie würden mangels besseren Wissens „im Eigenbau“ umgesetzt. Dabei seien die kleinen und mittleren Betriebe dazu meist gar nicht in der Lage. Denn sie hinkten den Möglichkeiten der Angreifer deutlich hinterher: „Fast scheint es, als hätten sie sich entweder zum Aussitzen... oder aber zur Resignation entschlossen.“
Nach der Umfrage war gut jedes fünfte Unternehmen schon mindestens einmal Ziel einer Cyber-Attacke. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Betroffenen konnten jedoch nicht genau angeben, welche Bereiche und Daten angegriffen wurden. Dennoch gehe jedes zweite Unternehmen davon aus, dass durch Angriffe kein finanzieller Schaden entstanden sei. In gut jedem dritten geschädigten Betrieb beliefen sich die Verluste demnach auf bis zu 100 000 Euro, noch höhere Schäden identifizierten lediglich drei Prozent der Befragten. Besonders skeptisch zeigten sich die Befragten bei Thema der Auslagerung von Firmendaten an Internetdienste. 47 Prozent nannten die Speicherung in der Cloud als größtes IT-Sicherheitsrisiko, rund jeder vierte nannte den externen Zugriff auf die Unternehmens-IT mit privatem Smartphone oder Tablet. dpa

Napuli Protest in der Krone des Baumes beendet



Nach fünf Tagen ist Napuli Langa von der Baumkrone am Oranienplatz heruntergestiegen. Sie hatte mit der Aktion gegen die vollzogene Räumung des Flüchtlingscamps protestiert.

Die „Baumbesetzung“ vom Oranienplatz ist beendet: Nach fünf Tagen stieg die aus dem Südsudan stammende Napuli Langa in der Nacht zum Sonntag freiwillig von einer Platane herunter.
Aus Protest gegen die Räumung des Flüchtlingscamps auf dem Platz hatte sie seit Dienstag in den Ästen gehockt.
Einem Polizeipsychologen gelang es nach langen Gesprächen, die stark entkräftete junge Frau zur Aufgabe zu bewegen