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Tuesday, March 12, 2013

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Der erste Wahlgang des Konklaves von Rom ist beendet: Die 115 wahlberechtigten Kardinäle konnten sich nicht auf einen neuen Papst einigen. Morgen Vormittag schreiten die Kardinäle erneut zur Wahl.


Schwarzer Rauch über dem Vatikan: Der erste Wahlgang des Konklaves in Rom hat noch nicht zur Wahl eines neuen Papstes und Nachfolgers von Benedikt XVI. geführt. Wäre es bereits im ersten Wahlgang zu einer Zweidrittelmehrheit für einen Kandidaten gekommen, wäre weißer Rauch über dem Vatikan aufgestiegen.
Auf dem Petersplatz hatten sich zehntausende Gläubige und Schaulustige versammelt. Als der schwarze Rauch aufstieg, gab es "Buh"-Rufe und Ausrufe der Enttäuschung.
Das Konklave hatte um 17.31 Uhr mit der Formel "Extra omnes!" ("Alle hinaus!") begonnen, danach schlossen sich die Türen der Sixtinischen Kapelle hinter den 115 Kardinälen – das Zeichen für den Beginn der Wahl. Eine Messe im Petersdom hatte die Papstwahl zuvor feierlich eingeläutet.

Eid der Verschwiegenheit


Die Kardinäle, darunter auch sechs Deutsche, waren zuvor in einer Prozession in die Sixtinischen Kapelle eingezogen. Die Kardinäle schworen einen Eid der Verschwiegenheit. Während der Papstwahl gilt für sie ein absolutes Verbot der Kommunikation mit der Außenwelt. Ein Bruch dieser Regel wird im schlimmsten Fall mit der Exkommunikation bestraft.
Der deutsche Papst Benedikt war Ende Februar als erstes Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche seit etwa 600 Jahren zurückgetreten. Der 85-Jährige hatte die Entscheidung mit seinem fortgeschrittenen Alter begründet. Papst Benedikt wurde 2005 in knapp 24 Stunden gewählt. Diesmal wird mit deutlich mehr Wahlgängen gerechnet. Die letzten neun Papstwahlen dauerten im Schnitt drei Tage, keine länger als fünf.
Zuletzt im Gespräch als neues Kirchen-Oberhaupt waren vor allem der Italiener Angelo Scola, der Brasilianer Odilo Scherer, der Kanadier Marc Ouellet, der US-Amerikaner Sean O'Malley sowie der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn.
Mit Scola würde erstmals seit 35 Jahren wieder ein Italiener an die Spitze der Kirche rücken. Scherer, der deutsche Vorfahren hatte, wäre seit dem im achten Jahrhundert amtierenden Syrer Gregor III. der erste Nicht-Europäer auf dem Stuhl Petri.
Wenige Stunden vor Beginn des Konklaves erlitt der italienische Kurienkardinal Antonio Maria Veglio (75) bei der Messe im Petersdom einen Schwächeanfall und musste gestützt werden. Am Nachmittag zog er jedoch mit den anderen Kardinälen zum Konklave ein.

Frauen "oben ohne"


Nach Beginn des Konklaves protestierten auf dem Petersplatz im Vatikan zwei Frauen "oben ohne" gegen die katholische Kirche. Die beiden Demonstrantinnen entblößten ihre Brüste nahe der Absperrung vor der Sixtinischen Kapelle, in der 115 Kardinäle zur Papstwahl versammelt sind.
Auf ihren Körper hatten sie die Parolen "Kein Papst mehr" und "Keine Pädophilie mehr" geschrieben. Auch zündeten sie rosa Rauch – eine Parodie auf den schwarzen oder weißen Rauch, der nach den Papst-Wahlgängen den Misserfolg oder Erfolg anzeigt.
Die Polizei nahm die beiden Frauen, die sich zur Bewegung Femen bekannten, nach kurzem Protest in Gewahrsam und brachte sie auf ein nahe gelegenes Kommissariat.
Die Femen-Bewegung ist in der Ukraine entstanden. Die Aktivistinnen erregen seit 2010 mit Protesten unter anderem in der Ukraine, in Russland, in Großbritannien und im Vatikan immer wieder Aufmerksamkeit gegen Diskriminierung, totalitäre Strukturen und Korruption.
 

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