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Wednesday, May 15, 2013

Wissenschaftler erste menschliche Klon

Was der Südkoreaner Hwang Woo-suk 2005 nur behauptet hatte, ist jetzt Wirklichkeit geworden. Forschern in Oregon ist es erstmals gelungen, menschliche Embryonen aus Hautzellen zu klonen

Die Büchse der Pandora ist weit geöffnet. Zum ersten Mal ist es Wissenschaftlern tatsächlich gelungen, menschliche Zellen zu klonen und genetisch identische Embryonen herzustellen.
Was den Forschern im Stammzelllabor der Oregon Health an Science University gelang, ist nicht nur ein wissenschaftlicher Durchbruch, sondern eröffnet faktisch auch die ethisch höchst problematische Möglichkeit Menschen zu kopieren. Das was vor gut 15 Jahren mit dem Klonschaf Dolly glückte, funktioniert nun auch mit Menschen, berichten die Wissenschaftler in der renommierten amerikanischen Fachzeitschrift "Cell".
Ausgangspunkt waren Hautzellen von Kindern gewesen, in denen wie in allen Zellen eines menschlichen Körpers die vollständige Erbinformation (DNA) enthalten ist. Kerne dieser Zellen wurden von dem Wissenschaftlerteam unter Leitung von Shoukhrat Mitalipov in Spender-Eizellen verpflanzt und daraus in Kulturschalen mit Nährflüssigkeit Embryonen gewonnen.
 
 
 

Embryonen mit 150 Zellen

Diese wären lebensfähig gewesen, wenn man das Experiment nicht nach sieben Tagen abgebrochen hätte. Zu diesem Zeitpunkt bestanden die Embryonen aus 150 Zellen.
Tatsächlich ging es diesen Forschern nicht darum, menschliche Klone zu erschaffen – aus diesem Embryo hätte sich ja ein Baby entwickelt, das genetisch identisch zu jenem Kind ist, dem die Hautzelle entnommen worden war.
Bei dem Forschungsprojekt geht es vielmehr darum, menschliches Gewebe und letztlich sogar Organe zu gewinnen, mit denen dem lebenden, an einer Krankheit leidenden Kind, geholfen werden kann. Aber auch dieses sogenannte therapeutische Klonen wird große ethische Fragen auf und wird seit Jahren kontrovers diskutiert.

Was Hwang vorgab, ist jetzt gelungen


Nur diskutierte man bislang im abstrakten Raum. Jetzt haben Wissenschaftler demonstriert, dass sich Menschen tatsächlich klonen lassen.
Bereits vor einigen Jahren war ein Forscher für den jetzt erzielten wissenschaftlichen Durchbruch gefeiert worden. Der Südkoreaner Hwang Woo-suk hatte im Jahr 2005 in der US-Fachzeitschrift "Science" verkündigt, er habe "patientenspezifische embryonale Stammzellen" hergestellt.
Die Lobeshymnen hielten allerdings nicht lange an. Schon bald wurden Gerüchte laut, dass die Studiendaten vorsätzlich gefälscht worden seien.
Ein gutes halbes Jahr später musste Hwang diese Fälschung eingestehen. 2009 wurde er verurteilt – für die Veruntreuung von Forschungsgeldern und die illegale Beschaffung von Eizellen für seine Experimente. Hwangs vorgetäuschte Klonung ging damit als einer der spektakulärsten Skandale in die Wissenschaftsgeschichte ein.
 

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