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Saturday, May 11, 2013

Es wird gesagt, sie verhaftet Mafia Kartoffeln 100 Millionen

Hat ein Kartoffel-Kartell in Deutschland über Jahre hinweg die Preise künstlich hoch gehalten? Entsprechenden Hinweisen gehen die Behörden nach. Es geht um viel Geld, die Dummen wären die Verbraucher.

Infolge illegaler Preisabsprachen bei Kartoffeln soll deutschen Verbrauchern und Bauern nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" vom Samstag ein Schaden von mehr als 100 Millionen Euro entstanden sein. Das mutmaßliche Kartoffelkartell, gegen das Ermittlungen laufen, habe nach Schätzungen eines Branchen-Insiders seit der Gründung vor etwa zehn Jahren einen Gewinn in dreistelliger Millionenhöhe gemacht. Die "Bild"-Zeitung berichtet sogar von einem Gewinn in Höhe von rund einer Milliarde Euro über zehn Jahre.
Laut "SZ" sollen 80 bis 90 Prozent der großen und größeren Verarbeitungsbetriebe in der Kartoffel- und Zwiebelbranche regelmäßig die Preise abgesprochen haben, zu denen die Supermarktketten beliefert wurden. Zeitweise soll die Gewinnmarge rasant in die Höhe gestiegen sein und sich mitunter verzehnfacht haben, vor allem auf Kosten der Verbraucher. Diese sollen in den Supermärkten weit mehr gezahlt haben als notwendig. Auch Pflanzkartoffeln für die Bauern sollen mit weit überhöhten Preisen verkauft worden sein.

Gewinn auch bei Cent-Beträgen


Das Bundeskartellamt hatte am Freitag Ermittlungen wegen illegaler Preisabsprachen bestätigt. Neun Unternehmen aus dem Bereich Erzeugung und Vertrieb seien durchsucht worden. Außerdem seien gegen fünf weitere Unternehmen schriftlich Bußgeldverfahren eingeleitet und die Wohnung eines Verdächtigen überprüft worden, teilte das Amt in Bonn mit. Dem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge stammen fünf der verdächtigen Firmen aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern.
Das Kartell habe ganz einfach funktioniert, sagte ein Branchenkenner der "SZ". Es soll eine Art Anführer gegeben haben, der beispielsweise vor den Bestellungen der großen Discounterketten die Kollegen angerufen und den Wochenpreis ausgemacht habe. Die Angebote sollen sich dann nur um einen oder ein paar Cent unterschieden haben.
Der Geschäftsführer einer der durchsuchten Firmen wies die Vorwürfe zurück. "Wir haben kein schlechtes Gewissen, wir sind da relativ gelassen", sagte er der "SZ". Dass ein solches Kartell existiert habe, könne er sich nicht vorstellen.

dpa/fbr

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