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Tuesday, July 16, 2013

Weiter hart arbeiten, Richtung Athen gewissenhafte

In Griechenland gehen Tausende von Menschen auf die Straßen, um gegen die Sparmaßnahmen der Regierung zu demonstrieren. Ihr Protest ist menschlich verständlich, politisch aber das falsche Signal

Was wollen die griechischen "Staatsdiener" mit ihrem Streik beweisen? Dass es ungerecht ist, eine aufgeblähte Bürokratie, die bisher vom Stellenabbau verschont geblieben war, weiterhin mit den Geldern der europäischen Steuerzahler zu finanzieren?
Die Arbeitsverweigerung wird den griechischen Beamten hoffentlich nichts nützen. Dieses eine Mal wenigstens müssen die Rettungseuropäer hart bleiben: Weitere Hilfsmilliarden darf es nur geben, wenn die Regierung in der Lage ist, den Staatsapparat wirtschaftlicher auszurichten.
Seit Monaten protestieren die Griechen nun schon gegen die Modernisierung ihres Landes. Das ist normal. Der Übergang von einer Transformationsökonomie, die beim Euro-Eintritt nicht einmal Mindeststandards einer Marktwirtschaft erfüllte, zu einer wettbewerbsfähigen Ökonomie produziert viele Verlierer – und oft müssen dabei die Falschen leiden. Dennoch ist der verordnete Wandel der einzige Weg zum Wohlstand in Hellas.

Rosskur für Griechenland


Die Rosskur für Griechenland steht immer noch am Anfang, das Land ist noch lange nicht über den Berg, die Zumutungen für die Bürger werden im Laufe der Zeit noch drastischer werden, als sie es ohnehin schon sind.
Aber auch die Europäer werden lernen müssen, dass sie noch viel mehr tun müssen als bisher eingeplant, um Griechenland eine Rückkehr auf die Kapitalmärkte zu ermöglichen und das Land fit zu machen. So ist der zweite Schuldenschnitt für Griechenland alternativlos, er dürfte auch die deutschen Steuerzahler in Kürze viele Milliarden Euro kosten.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Demokratie in Griechenland wegen der harten Sanierung und der hohen Arbeitslosigkeit irgendwann unter Druck gerät. Das wäre schlimm, aber Europa ist in der Lage, das zu verkraften.
Die EU-Regierungen dürfen deshalb nicht weich werden. Sie sollten endlich auch halten, was sie öffentlich immer versprechen: Milliardenhilfen gibt es nur, wenn die Reformauflagen von der Regierung in Athen auch vollständig erfüllt werden.

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